erik
 
     
   

BISS IV (2008),

für E.-Gitarre (mit Multieffektgerät) und Schlagzeug

 

 
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BISS IV, komponiert im Sommer 2008 für Stephan Wolke und Jens Brülls, gehört zu einer ganzen Reihe von Werken mit gleichnamigem Titel. Das Wort „BISS“ (mit zwei „s“) impliziert, dass es meine Intention war und ist, Duos mit viel musikalischer Energie, Temperament und Ausdruckskraft sowie mit einem gewissen Sinn für Dramaturgie – umgangssprachlich „mit Biss“ zu schreiben. Es entstanden in diesem speziellen Duo-Zyklus - einem Work in Progress seit 2002 – BISS (für Saxophon und Gitarre), BISS II (für Klarinette und Banjo) und BISS III (für Trompete und Akkordeon). Andererseits steckt in dem Wort auch das lateinische Wort „bi“ (dt. zwei mal); eine Andeutung, dass die Duos in Textur und Form oft so dicht sind, als wären es zwei Solo-Stücke ineinander. Speziell in BISS IV interessierte mich eine kritische, die Monotonie entlarvende Auseinandersetzung mit dem Thema „Wiederholung“ und deren Kenntlichkeiten, Variationen sowie des Rhythmus allgemein (u.a. auch des Umgangs mit Rhythmus-Fragmenten und Loops aus der Popularmusik). Andererseits wollte ich eine Polyphonie von Klängen aus verschiedensten Idiomen erzeugen: Heavy-, Death Metal, Rock aber auch weiche, E.-Gitarrensounds, unverfremdet oder mit Chorus, wie sie im Jazz und Jazzrock zu hören sind. Musiken, die mich seit meiner Jugend beeinflussten und auch heute noch faszinieren. Es prallen in BISS IV auch verschiedene Formen der Zeit und der Rhythmus-Gestaltung sowie deren Wahrnehmungen aufeinander bzw. sie sind ständig im Fluss und bilden oft einen Kontrapunkt zwischen Schlagzeug- und Gitarrenpart: Es ist das Moment des Regulären, eher rationalen oder fasslichen Rhythmus und der irrationalen, im Fluss befindlichen, Ins-Stocken-geratenden Zeit. Analog zu den verschiedenen Zeit-Schichten, könnte man sagen, sind im Werk Anklänge (Melodien, Harmonien, Klangformen) aus verschiedenen Kulturen und Genres präsent. Einerseits ein Tribut den globalen (Jugend-)kulturen und Multikulturalitäten, jedoch zugleich auch Kritik an einigen ihrer Oberflächlichkeiten...
 
     
 

 

 

 
     
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